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1. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 49

1917 - Breslau : Hirt
I A. Deutsche Geschichte. 49 neuen Lande und entdeckte nicht nur viele Inseln, sondern auch das Festland von Südamerika. Für alle seine Verdienste erntete er jedoch schnöden Undank. Seine Neider verleumdeten ihn bei der spanischen Regierung, so daß er längere Zeit als Gefangener in Ketten schmachten mußte. Seine Unschuld kant zwar zutage, und er erhielt auch die Freiheit, aber seine Kraft war gebrochen, sein Glück dahin. Tief gekränkt und wenig beachtet starb er im Alter von 59 Jahren. 6. Folgen der Entdeckungen. Von den Spaniern und andern Völkern wurden die Entdeckungsreisen fortgesetzt. Man fuhr an der Ostküste von Amerika ent- lang und gelangte um die Südspitze herum in den Großen Ozean. Bald darauf 12. Die Schiffe des Kolumbus. gelang die erste Weltumsegelung dem Portugiesen Magelhaens. Nun erst lernte man die richtige Verteilung von Land und Wasser auf der Erdoberfläche kennen, und Martin Behaim fertigte den ersten Globus an. Erdkunde, Naturkunde und andre Wissenschaften ernteten reichen Gewinn. Dem Handel wuroen ganz neue Wege gewiesen. Auf dem Mittelmeere ging er sehr zurück; drfür hob er sich aber gewaltig auf dem Stillen und dem Atlantischen Ozean. Venedig, Genna und die großen Städte im Süden Deutschlands verloren als Handels- plätze an Bedeutung. Dafür flössen aber den Spaniern und Portugiesen große Reichtümer an Gold, Silber und Edelsteinen zu. Baumwolle, Kaffee, Zucker und andre Waren, die man vorher ans dem fernen Morgenlande be- zogen hatte, kamen jetzt in großen Mengen ans Amerika nach Europa. Des- halb wurden sie viel billiger als früher und konnten weitere Verbreitung finden, Hirts neues Realienbuch. Geschichte. 4

2. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 7

1917 - Breslau : Hirt
Der Weltkrieg 1914/17. ( der Aisne befestigte Stellungen einzunehmen. Franzosen und Engländer versuchtet: zwar, den rechten Flügel der Deutschen zu umklammern; aber General von Kluck verlängerte die Kampffront nach und nach bis zun: Meere, so daß die Umklammerung unmöglich wurde. Die Kampflinie erstreckte sich nunmehr ununterbrochen von der Nordsee aus in großem Bogen über Arras, Reims und den Festungsgürtel Verdun, Toul, Spinal und Belfort hinaus bis an die Grenze der Schweiz. Alle Versuche der Engländer, durch ihre Kriegsflotte eine Landung an der belgischen Küste zu er- ztvingen, wurden voi: den deutschen schweren Küstenbatterien abgewiesen. Dagegen landeten die Engländer große Truppenmassen an der Nordküste Fra::kreichs und suchten mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln ein Vordringei: der Deutschei: an der Küste bis Calais zu verhindern. In den Schützengräben am Pserfluß und am Merkanal, dessen Damm man durchstochen und dadurch eine Überschwemmung des am grenzenden Gebiets herbeigeführt hatte, mußten unsere Truppen gegen Franzosen, Eng- länder, Inder, Senegalschützen, Turkos und Zuaven erbitterte Kämpfe führen. Auch in den Argonnen bei Soissons und in der Nähe der großen Festungen kan: es zu harten Zu- sammenstößen, bei denen unsere braven Krieger bewundernswerten Heldenmut zeigten. Vii. Kämpfe in fernen Ländern, a) In den deutschen Kolonien. Gleich nach Ausbruch des Krieges suchten die Feinde dem Deutschen Reiche seine Koloniet: und damit zugleich seine Flottenstützpunkte in fernen Landete zu rauben. Engländer und Franzosen teilten sich, das Togogebiet; die Englüirder nahmen außerdem Samoa und den Bismarckarchipel in Besitz. Die Japaner bemächtigten sich der übrigen deutschet: Südseeinseln, nahmen nach längerer Belagerung am 7. November Tsingtau ein und besetzten das Gebiet von Kiautschou. Die großen deutschen Kolonien: Kamerui:, Deutsch-Südwestafrika und Deutsch-Ostafrika haben jedoch 1914 allen Angriffen der Feinde erfolgreich widerstai:den. b) In österreichischen Landen. Mitte August drangen österreichische Heere zu beiden Seiten der Weichsel i>: Russisch-Pole:: ein und erfochten glückverheißende Siege. Uiüerdessen waren aber die Russen ii: Galizien eingefallen und bedrohten mit großer Macht die Hauptstadt Lemberg. Um diesen unbefestigten Ort vor Be- schießung zu bewahren, räumte:: ihn die Österreicher an: 3. Septen:der ohne Kan:pf, und die Russen hielten ihren Einzug. An demselben Tage rückten sie auch in Czernowitz, der Hauptstadt der Bukowina, ein. Als aber bei dem ersten Einfall der Deutschen in Polen die österreichischen Truppen nördlich voi: Krakau mit den Deutschen Fühlung genommen hatten, wurden die Russen so weit zurückgeworfen, daß sie die beiden ge- nannten Hauptstädte räumen und die Belagerung der starken Festung Przemysl auf- geben mußten. Nach dem Rückzug der Verbiindeten aus Polen drangen die Russe,: jedoch bis über ihre früheren Stellungen hinaus ii: Galizien und in der Bukowina vor ui:d besetzten wichtige Karpathenpässe. Die Heere der Verbündeten bildeten nun eine ununterbrochene Kampslinie von der Memel bis über den Dnjestr hinaus. Ende Januar 1915 wurden die österreichischen Truppen durch die „Kaiserlich deutsche Süd- armee" verstärkt, so daß es Ende Februar gelang, die Russen aus der Bukowina zu verdräi:gen. Auch in Galizien und in den Karpathen machten die Verbündeten Fort- schritte, die zu den besten Hoffnungen berechtigten. e) Die Türkei im Kriege. Am 31. Oktober 1914 wurde auch die Türkei da- durch in den Kampf hineingezogen, daß russische Kriegsschiffe ohne Kriegserklärung gegen den Bosporus vordrangen, türkische Kriegsschiffe angriffen und Minen zu legen versuchten. Die Kriegserklärung der Türkei an die Dreibundmächte erfolgte erst am 11. November. Die Kriegshilfe der Türken wurde für uns von großer Bedeutung.

3. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 112

1917 - Breslau : Hirt
112 Geographie. Ii später zwei Buren-Republiken, die aber im Jähre 1902 von England ein- verleibt wurden. Die ursprüngliche Bevölkerung Südafrikas setzt sich aus dunkelfarbigen Negervölkern und den hellfarbigen Hottentotten zusammen. Östlich vom Festlande Südafrikas liegt die fast 600 000 qkm große Insel Madagaskar. Die Insel ist ein abgetrenntes Stück des südafrikanischen Fest- landes. Auf der Ostseite steigt sie hoch und steil auf, nach W. senkt sich ihre Oberfläche etwas. Während die Ostseite wie bei Afrika reiche Niederschläge empfängt, sind das Hochland und die Westseite trocken. An der feuchtheißen Ostküste gedeihen Reis, Zuckerrohr und Kaffee, das Hochland ist mehr für die Viehzucht geeignet. Der Ausfuhrhafen der Insel, die eine fran- zösische Kolonie bildet, ist Tamatave, die Hauptstadt die im Inneren auf dem Hochlande gelegene Stadt Tananarivo (100000 E.). Die Be- wohner Madagaskars sind mit denen der malaiischen Inseln verwandt. — Östlich und nördlich von Madagaskar liegen noch zahlreiche kleinere Inseln. Staatenbildung. Das Innere Afrikas war bis vor 50 Jahren nur wenig bekannt. Man hielt Afrika für ein wüstes Land. Als man fruchtbare Gebiete kennen lernte, suchten die europäischen Staaten Teile Afrikas zu erwerben. Den Hauptanteil sicherten sich England und Frankreich. Auch Deutsch- land, Belgien, Portugal und die Türkei besitzen große Gebiete; letztere übt jedoch nur eine Scheinherrschaft ans. Ferner haben Italien und Spanien afrikanische Besitzungen. Selbständige Staaten sind nur noch die Kaiser- reiche Abessinien und Marokko und die Neger-Republik Liberia. Übersicht über die Staaten Afrikas. Staaten Hauptstadt Größe in Mill. qkm Einwok in Mill. ner auf 1 qkm a. Unabhängige Staaten: Abessinien Addis-Abeba 0,675 4,500 6,6 Marokko Fös 0,620 6,000 9,7 Liberia Monrovia 0,250 1,200 4,8 b. Kolonialbesitz von: Frankreich — 9,600 35,000 England — 6,265 42,050 Deutschland — 2,360 11,700 Belgien (Kongostaat) — 2,300 17,000 Portugal — 2,250 7,700 Türkei — 2,000 8,000 Italien — 0,670 1,800 Spanien — 0,510 0,450 Zusammen rund: 30,000 147,000 4,9

4. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 117

1917 - Breslau : Hirt
Ii Geographie. 117 Der Regierungssitz Windhuk (Bild 39) ist schon seit mehreren Jahren durch eine Eisenbahn mit dem Hafenplatz Swakopmund verbunden. Zum Zwecke der Ausbeutung der reichen Kupfererzlager von Otawi und Tsumeb wurde ferner die Otawi-Bahn erbaut. Eine dritte Bahnlinie 39. Windhuk <1600 tn) in Deutsch-Südwestafrika. Von der Dornbuschsteppe gleitet der Blick über die Ziegenherde, die Akazien und die Werften der Eingebornen zu dem freundlichen Städtchen am Ge- birgsrand, das in wasserreicher, grüner Landschaft liegt. Die Straßen sind gut gepflegt und beleuchtet. Die Stadt ist der wirtschaftliche und politische Mittelpunkt der Kolonie. erschließt von der Lüderitz-Bucht aus den Süden der Kolonie. Die wichtigsten Völkerschaften Deutsch-Südwestafrikas, das 835 000 qkm mißt, also 1^mal so groß als das Deutsche Reich ist, sind die Hereros und die Hottentotten. Ihre Zahl betrug vor dem Kriege etwa 200 000. Ii. Die Kolonien im Großen Ozean. Die Besitzungen im Großen Ozean sind zwar sehr weit von Deutschland entfernt. Auch eignen sie sich wegen ihres tropischen Klimas nicht zur Be- siedlung durch Deutsche; für den Handel haben sie jedoch große Bedeutung. Sie liefern manche Erzeugnisse und sind für die Schiffahrt wichtige Stütz- punkte. 1. Kaiser-Wilhelmsland nebst dem Bismarck-Archipel und den nördlichen Salomon-Inseln. Von diesen Gebieten ist das Kaiser-Wilhelmsland, das den nordöstlichen Teil der großen Insel Neu-Guinea umfaßt, das um- fangreichste. Es mißt 180 000 qkm, ist also halb so groß als das Königreich

5. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 118

1917 - Breslau : Hirt
118 Geographie. Ii Preußen und hat etwa 300000 E. Urwald bedeckt den größten Teil des Gebiets. Dieser enthalt wertbolle Gewächse, wie die Kokos- und Sago- pal nre usw. Für tropische Kulturen, die vorzüglich gedeihen, ist besonders die Ebene um die Astrolabe - Bai geeignet. Die Inseln des Bismarck-Archipels haben die gleiche Natur und den gleichen Wert wie Kaiser-Wilhelmsland. Die größten sind Neu-Pommern, Neu - Mecklenburg und Neu-Hannover. Zusammen sind sie 52 000 qkm groß; ihre Bevölkerung wird auf 200 000 geschätzt. Herbertshöhe auf Neu- Pommern ist der Sitz des Gouverneurs. Von den bethen Inseln der Salomon-Gruppe, die zu Deutschland ge- hören, mißt die größere etwa 10 000 qkm. Ihre Bewohner sind sehr kriegerisch. 2. Die Karolinen, Palau-Jnseln, Marianen- und Marschall-Jnseln. Diese Gruppen bilden ein echtes Kleininselgebiet (Mikronesien). Die meisten Inseln sind sehr flache Koralleninseln, die man erst in der Nähe an den Reihen der Kokospalmen erkennt. Von diesen wird als einziges Erzeugnis für bett Handel die Kopra gewonnen, indem man die Stirnschale der Kokos- nüsse zertrümmert und den ölreichen Nußkern zerschneidet und trocknet. Be- deutend ist die Kopraausfuhr von den meistringförmigenmarschall-Jnseln. Die Insel Jaluit (spr. dschalüt) ist der Sitz des Landeshauptmanns. 3. Die Samoa-Inseln (spr. ßämöa). Ein wertvollerer Besitz als das Klein- inselgebiet ist die Gruppe der Samoa-Inseln. Sie setzt sich aus den beiden großen vulkanischen Inseln Sawaii (1710 qkm) und Upvlu (850 qkm) und zwei sehr kleinen Inseln zusammen. Die Gesamtfläche beträgt 2590 qkm, die Einwohnerzahl 33 000. Die Samoa-Inseln sind durch große landschaftliche Schönheit ausgezeichnet und zugleich sehr fruchtbar. Der Anbau von Kokospalmen und der von Kakao sind auf ihnen die wichtigsten Kulturen. Die Samoaner sind ein schöner Menschenschlag. Seit langer Zeit sind sie Christen. Der Sitz des Gouverneurs ist Apia. Iii. Das Pachtgebiet Kiautschöu. Im Jahre 1898 hat das Deutsche Reich von China die Kiautschöu- Bucht auf 99 Jahre als Stützpunkt des deutschen Handels in Ostasien gepachtet. Das Pachtgebiet liegt an der Süstostküste der Halbinsel Schantung. Es mißt einschließlich der Bucht 920 qkm und ist noch von einer neutralen Zone von 50 km Breite umgeben. Die Hoffnungen, die auf Kiautschöu gesetzt wurden, haben sich bisher erfüllt. Die neue deutsche Niederlassung Tsingtau ist eine aufblühende Hafenstadt, deren Handel mit jedem Jahre bedeutend zugenommen hat. Auch die Eisen- bahn, die von Tsingtau nach Tsinan am unteren Hoangho erbaut wurde und Kohlenlager ausschließt, hat einen bedeutenden Verkehr an sich gezogen.

6. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 99

1917 - Breslau : Hirt
Ii Geographie. 99 am Mississippi und New Orleans (300 000 E.) an der Mündung dieses Stromes genannt. Letztere Stadt ist die wichtigste Hafenstadt am Golf von Mexiko. In dem Baumwollgebiete der Vereinigten Staaten wohnen viele Neger, die einst als Sklaven aus Afrika eingeführt worden jiub. Den Ureinwohnern, den Indianern, wurden Gebiete westlich vom Mississippi zugewiesen, doch stirbt diese Rasse aus. Das Hochgebirge im Westen Nordamerikas. Das Hochge- birge der Kordilleren, das N.-Amerika im W. durchzieht, besteht aus zwei Ho chgebirgszügen, die weite Hochflächen umrahmen. Die östliche Hochgebirgskette wird Felsengebirge genannt. Höhen von fast 5000 m kommen in ihr vor. Durch große landschaftliche Schön- heit zeichnet sich das vulkanische Gebiet am oberen Pellowstone- Fluß, der Nationalpark der Nord- amerikaner, aus. Die westliche Hochgebirgskette setzt sich aus den Seealpen, dem Kastaden-Gebirge, der Sierra Nevada (= Schnee- gebirge) (Bild 32) und Küstenge- birgen zusammen. Es kommen Höhen von 4000 in vor. Die Hochflächen zwischen den beiden Randgebirgen liegen durch- schnittlich 2000 in hoch. An das Große Becken, das sich im Todes- Tale bis unter den Meeresspiegel senkt, schließt sich nach So. das Colorado-Plateau, an dieses das Hochland von Mexiko cm. Letzteres bricht besonders im W. mit einem gewaltigen Steilabsall zum Meere ab. Im S. endet es ebenfalls mit einem Querbruche, auf dem gewaltige Vulkane, wie der Citlatêpetl (= Sternberg, 5600 m), hervorgebrochen sind. Ein großes Gebiet der Hochflächen im N. um den Großen Salzsee und ein kleineres im S. auf dem Hochlande von Mexiko haben keinen Abfluß zum Meere. Das Colorado-Plateau hat der Colorado-Fluß in einer großartigen, fast 2000 m tiefen Schlucht durchbrochen. Da die hohen Randgebirge den Meereseinfluß abhalten, haben die Hoch- flächen ein trockenes, fast regenloses Klima. Sie bilden daher Steppen und sogar Halbwüsten. Auch die Westküste hat wenig Regenfall, weil kalte Auftriebwasser des Meeres die Regenbildung verhindern. Der Anbau 32. Das Posemitetal in Kalifornien. Der Glanz- punkt der durch kühne Bergformen und Reichtum an Glet- schern und Seen berühmten Sierra Nevada ist das Bose- mitetal. Gewaltige, teilweise senkrecht abstürzende Wände rahmen es ein. Das Tal bricht in Stufen ab, über die das Wasser in Fällen hinabfließt.

7. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 100

1917 - Breslau : Hirt
100 Geographie. Ii ist meist nur mit Hilfe künstlicher Bewässerung möglich, dann aber sehr lohnend. Besonders die Gebiete Utah und Kalifornien sind durch Be- wässerungsanlagen in einen großen Garten verwandelt worden. In Mexiko unterscheidet man drei Höhen- und Klimazonen, die zugleich Pflanzen- und Kulturzonen sind, nämlich die untere oder heiße Zone, die mittlere oder ge- müßigte und die obere oder kühle Zone. In der heißenzone, den Küsten- gegenden, wird Kaffee, Tabak, Zuckerrohr und Baumwolle gezogen. Das Hochland dient dem Getreidebau und der Viehzucht. Einen großen Reichtum besitzen die Kordilleren an Gold und Silber. Namentlich Kali- fornien und Mexiko lieferten eine große Ausbeute. Während der Osten der Vereinigten Staaten schon sehr volkreiche Gebiete hat, ist der Westen noch wenig bevölkert. Der Handelsverkehr zwischen den beiden Gebieten ist aber so bedeutend, daß schon vier sogenannte Pazifik- bahnen zwischen der Ost- und Westküste der Vereinigten Staaten erbaut wurden, ebenso in Kanada und Mexiko (im ganzen neun). Die bedeutendste Hafen- und Handelsstadt an der Westküste ist San Franziska (360000 E.). In Utah, dem Lande der Mormonen, liegt am Großen Salzsee die Salzsee- stadt, auf dem mexikanischen Hochlande die Stadt Mexiko (360 000 E.) und am Golf von Mexiko die Hafenstadt Veracruz (spr. werakrnß). Mittelamerika. Die Landbrücke von Mittelamerika kann man von der 200 km breiten Landenge von ^^6^6)360 big zu der nur etwa 50 km breiten Landenge von Panama rechnen. Die Kordilleren sind auf der Landenge von Panama nur noch 80 m hoch. Nach No. springen aus Mittel- amerika die beiden Halbinseln Pucatan und Honduras vor; durch die Bucht von Honduras werden dieselben getrennt. Pucatan zeigt nach der Insel Kuba hin. Mit den Inseln Haiti, Puertorico und Jamaica bildet dieses die Gruppe der 4 Großen Antillen. Die zahlreichen Kleinen Antillen setzen diese Jnselbrücke bis zum Festlande von Südamerika fort; so schließen sie das Karibis che Meer im O. ab. Wie Kuba nach Pucatan, so weist Jamaica nach Honduras hin. Nach der Halbinsel Florida aber stellen die Bahäma - Inseln eine Jnselbrücke her. Die Großen Antillen sind von hohen Gebirgen durchzogen; sie bilden die Reste einer gesunkenen Landscholle. Die Kleinen Antillen sind meist vulkanisch, und auf einigen Inseln dauert die vulkanische Tätigkeit noch an. Die Bahäma - Inseln sind dagegen niedrige 'Koralleninseln. Infolge seiner Lage in der heißen oder tropischen Zone hat Mittelamerika ein sehr heißes, infolge seiner Lage inmitten eines großen Meeresgebiets aber ein sehr feuchtes Klima. Wie in Mexiko unterscheidet man nach der Höhenlage drei, und zwar die nämli chen Klimazonen. Die tropischen Kulturen gedeihen vorzüglich. Kuba liefert besonders Zuckerrohr und den bestem: Tabak der Erde; auf Haiti, Puertorico und dem Festlande von Mittel- amerika ist der Kaffeebau (Bild 33) die wichtigste Kultur; von Jamaica und den Bahama-Jnseln werden große Mengen Bananen nach den Vereinigten Staaten versandt.' Ferner zieht man Mais, Reis, Kakao und andre Gewächse. Da

8. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 101

1917 - Breslau : Hirt
Ii Geographie. 101 alle Gebiete sehr fruchtbar sind, liefert Mittelamerika den: Handel große Reich- tümer. Die bedeutenste Handelsstadt ist Habana (210000 E.) auf Kuba. Die nördlichen Gebiete Südamerikas und die Ebene des Amazonen- stromes. Gleich Nord- und Mittelamerika wird Südamerika auf der Westseite in der Nähe der Küste von einem Hochgebirge durchzogen; dessen Ketten Kordilleren oder Anden genannt werden. Im nördlichsten Teile Südamerikas ist das Hochgebirge in drei Ketten geteilt, die durch das Caucatal und das Tal des oberen Mag d alenenstrom es geschieden werden. Die mittlere Gebirgskette trägt stattliche Vulkanberge, wie den stolzen Tolima (5584 m). Die östliche 83. Kaffee-Plantage in Costa Rica. Der Kaffeebaum bedarf bis zur Blüte viel Feuchtigkeit, dazu in sehr heißen Ländern schattenspendender Schutzbäume. Im Fleisch der kirschenartigen Steinfrüchte sitzen in pergamentartiger Haut zwei Samen. Die reifen, violetten Früchte werden zwischen den unreifen heraus- gepflückt, auf einen Haufen geschüttet, damit das Fleisch in Gärung gerät und sich leichter ablöst; dann werden sie durch strömendes Wasser nach dem Gewicht sortiert und hierauf getrocknet. Auf Quetschmaschinen entfernt man das Fleisch, unter der Walze wird die Pergamenthaut abgeschält. Zum Schluß werden die Früchte ausgelesen und verpackt. verbreitert sich zu der Hochebene von Bogota. Sie endet mit der mächtigen Gebirgsgruppe der Sierra Nevada de Santa Marta (bis 5000 m hoch) und entsendet nach No. eine andre Kette. Diese ilmfaßt den See von Maracaibo und ist in der Jnselreihe der Kleinen und Großen Antillen weiter zu verfolgen. Nach So. fällt sie zum Tieflande des Orinoco ab. Dieser große Strom ent- springt aus dem Hochlande von Guayana, umfließt dieses in einem östlichen Bogen und teilt sich vor der Mündung in viele Arme. Viel größer noch als das Tiefland des Orinoco ist das des Amazonenstromes. Dieser ist der wasserreichste unter allen Strömen der Erde und entwässert ein Gebiet, das llmal so groß wie das Deutsche Reich ist. Sein Oberlauf heißt Maranon (spr.

9. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 66

1917 - Breslau : Hirt
66 Geschichte. I lande mehr und mehr zur Geltung. Sie machten sich von der Herrschaft der Spanier frei, und Antwerpen wurde der wichtigste Handelsplatz für den nord- und west- europäischen Verkehr, bis um 1600 Amsterdam an seine Stelle trat. Die holländische Flagge beherrschte nunmehr auch die Ostsee, weil Schweden und Norwegen für ihren Handelsverkehr die Vorrechte der Hanse aufgehoben hatten. — Neben Holland wuchs England zu einer bedeutenden Handelsmacht heran. Die englische Genossenschaft der „wagenden Kaufleute" knüpfte mit deutschen Handelsstädten direkte Verbindungen an, und die Niederlassungen der deutschen Kaufleute in London verloren dadurch sehr an Bedeutung. Um 1600 sperrte die Königin Elisabeth den Londoner „Stahlhof", der von den vier großen Kaufhöfen der Hanse noch allein übriggeblieben war. Von den deutschen Städten behaupteten nur Hamburg und Danzig einen Anteil am euro- päischen Handel. Das Deutsche Reich als solches aber blieb für etwa 250 Jahre vom Welthandel ausgeschlossen, und aller Fortschritt der Kultur wurde für lange Zeit auf- gehalten. Das Reich war im Inneren zerrissen, nach außen geschwächt und diente seinen Feinden zum Spott. Jahrhunderte schweren Ringens waren erforderlich, um es wieder zu seiner alten Macht und Herrlichkeit emporzuheben. Hierzu hat besonders unser engeres Vaterland beigetragen: der Brandenburgisch-Preußische Staat

10. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 48

1917 - Breslau : Hirt
48 Geschichte. I wurden um 1500 die Taschenuhren erfunden. Sie hatten anfangs eine eiförmige Gestalt und wurden Nürnberger Eier genannt. 4. Entdeckung des Seeweges nach Ostindien. Schon in alter Zeit kamen aus Indien kostbare Waren, wie Seide, Gewürze, Elfenbein, Gold, Perlen und Edelsteine, nach Europa. Sie mußten auf dem weiten Landwege über Syrien, Ägypten, Konstantinopel, Venedig und Genua nach Deutschland be- fördert werden. Dies war sehr kostspielig, gefährlich und beschwerlich. Des- halb suchte man eifrig einen Seeweg nach Ostindien. Besonders taten sich dabei die Portugiesen unter dem Prinzen Heinrich dem Seefahrer hervor. Als der Kompaß erfunden war, fuhren sie an der Westküste von Afrika immer weiter nach Süden, bis Bartholomäus Diaz zuletzt an die Südspitze von Afrika kam. Er nannte sie „Kap der Stürme". Als der König von Portugal das hörte, rief er: „Nein! es heiße ,Kap der guten Hoffnung'!" Im Jahre 1498 drang der kühne Seefahrer Vasco da Gama noch weiter vor, fuhr eine Strecke an der Siidostküste Afrikas entlang und kam über den Indischen Ozean glücklich nach Indien. Von nun an konnten die Schätze des Morgenlandes in großen Mengen zu Schiff nach Europa gelangen. 5. Entdeckung Amerikas. Weit wichtiger als die Auffindung des Seeweges nach Ostindien war die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus. Schon als Knabe zeigte er große Neigung zum Seemannsleben und bildete sich darum früh zu einem tüchtigen Seefahrer aus. Zugleich erwarb er sich gründliche Kenntnisse in der Himmels- und Erdkunde. Weil er wußte, daß die Erde eine Kugel ist, kam'er auf den Gedanken, Indien durch eine Seefahrt nach Westen aufzusuchen. Da es ihm aber an Mitteln zur Ausrüstung von Schiffen fehlte, wandte er sich an seine Vaterstadt Genua, die viele Schiffe besaß, und suchte sie für seinen Plan zu gewinnen. Er wurde jedoch kurz abgewiesen. Ebenso ging es ihm in Portugal. Auch in Spanien fand er anfangs wenig Gehör. Erst als es ihm gelang, die Aufmerksamkeit des König-^paares zu erregen, wurden ihm 3 Schiffe mit 120 Mann zur Verfügung gestellt (Bild 12). Er selbst sollte Unterkönig in allen neuentdeckten Ländern werden und den zehnten Teil aller Einnahmen erhalten. Am 3. August 1492 brach er frohen Mutes auf. Bei günstigem Winde und gutem Wetter kamen die Schiffe schnell und glücklich vorwärts. Mehrere Wochen vergingen, aber kein Land kam in Sicht. Da wurden die Mannschaften un- ruhig; denn sie fürchteten, sie würden ihre Heimat nimmer wiedersehen. Doch der kühne Führer wußte sie immer wieder zu beruhigen und ihre Hoffnung neu zu beleben. Nach und nach zeigten sich schwimmende Pflanzenteile und Vögel als Vorboten des nahen Landes. Am 70. Tage nach der Abreise kam eine schöne Insel fguanahanij in Sicht. Kolumbus nahm sie für die spanische Regierung in Besitz und nannte sie San Salvador ferlöser-Jnsclf. Er glaubte sicher, das entdeckte Land gehöre zu Indien, und nannte deshalb die Bewohner Indianer. Nachdem er noch mehrere andre Inseln, besonders Cuba, entdeckt hatte, fuhr er nach Spanien zurück und wurde dort mit großen Ehren empfangen. Danach unternahm Kolumbus mit besseren Schiffen noch drei Reisen nach dem
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